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RUNDBRIEF Nr. 06

11.06.2025

Liebe Leserinnen und Leser,

wir danken Ihnen für Ihr stetes Interesse an unseren aktuellen Informationen.
Wie gewohnt haben wir für Sie aktuelle Branchenthemen übersichtlich und mit Quellenangaben zusammengestellt.

Der Austausch mit Ihnen ist uns wichtig, um aktuelle Themen und Positionen weiterzuentwickeln. Wenn Sie mit unserer Arbeit zufrieden sind, empfehlen Sie uns bitte an Ihre Kolleginnen und Kollegen weiter.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns auf Ihre wertvollen Rückmeldungen!

Ihr Team der AöW-Geschäftsstelle
Dr. Durmus Ünlü, Leonie Spahr und Anja Kutzsch

EU-Kommission veröffentlicht EU-Wasserresilienz-Strategie

Am 4. Juni 2025 hat die Europäische Kommission ihre Wasserresilienz-Strategie vorgestellt. Die Strategie zielt darauf ab, die Wasserwirtschaft in Europa an die Folgen des Klimawandels und zunehmender Nutzungskonflikte anzupassen. Wasser wird dabei als zentrale Grundlage für Bevölkerung, Umwelt und Wirtschaft hervorgehoben. Die Strategie sieht vor, den Wasserkreislauf zu stabilisieren, die Wasserqualität zu sichern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Extremwetterereignissen zu erhöhen. Zu diesem Zweck sind Maßnahmen in den Bereichen Governance, Finanzierung, Digitalisierung, Forschung und Vorsorge geplant. Die Kommission betont die Rolle intakter Ökosysteme für den natürlichen Wasserrückhalt. Bestehende Vorgaben, wie die Wasserrahmenrichtlinie und die Hochwasserrichtlinie, sollen konsequenter umgesetzt werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Reduktion von Schadstoffen wie PFAS sowie von Nährstoffeinträgen.
Für die Finanzierung wasserbezogener Projekte sollen neue EU-Instrumente zum Einsatz kommen, darunter ein spezielles Programm der Europäischen Investitionsbank. Ergänzend wurde eine Roadmap für „Nature Credits” angekündigt, mit der neue Finanzierungsmodelle entwickelt und naturbezogene Märkte geschaffen werden sollen. Die Strategie wird durch eine Empfehlung zur Verbesserung der Wassereffizienz um zehn Prozent bis 2030 ergänzt.

Im Zusammenhang mit der erweiterten Herstellerverantwortung gemäß Artikel 9 der kommunalen Abwasserrichtlinie wird die Kommission eine aktualisierte Studie zu den Kosten und den möglichen Auswirkungen auf betroffene Sektoren durchführen. Darüber hinaus wird sie die Mitgliedstaaten bei der pragmatischen Ausgestaltung nationaler Systeme weiterhin unterstützen, um unerwartete oder unbeabsichtigte Folgen, insbesondere im Hinblick auf die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Arzneimitteln, zu vermeiden.

Quelle und weitere Informationen [Extern]:
Europäische Kommission, Meldung vom 04.06.2025

Trifluoressigsäure (TFA): Einstufungsvorschlag bei der ECHA eingereicht

Die Bundesstelle für Chemikalien (BfC) an der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (UBA) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ein Dossier zur harmonisierten Einstufung von Trifluoressigsäure (TFA) bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) eingereicht. Demnach wird TFA von den deutschen Behörden als fortpflanzungsgefährdend und umweltkritisch bewertet. Die Substanz gehört zur Gruppe der PFAS und wird zunehmend in der Umwelt, insbesondere in Gewässern, nachgewiesen. Der Stoff entsteht demnach nicht nur durch industrielle Prozesse, sondern auch durch den Abbau bestimmter Pflanzenschutzmittel und fluorierter Kältemittel.

Die Behörden wiesen darauf hin, dass sich TFA in der Umwelt nur schwer abbaut und sich aufgrund seiner hohen Mobilität kaum aus dem Wasser entfernen lässt. Besonders in der Trinkwasseraufbereitung seien konventionelle Verfahren weitgehend wirkungslos, was hohe technische Anforderungen mit sich bringe.

Das Umweltbundesamt stufte TFA daher als „sehr persistent und sehr mobil“ ein, kurz vPvM. Der steigende Eintrag in die Umwelt führt zu erhöhtem Handlungsbedarf, etwa durch eine schnellere Substitution von TFA-bildenden Stoffen, beispielsweise bei Pflanzenschutzmitteln und Kältemitteln.

Der entsprechende Vorschlag wurde von der ECHA veröffentlicht und durchläuft nun ein europäisches Konsultationsverfahren. Innerhalb einer Frist von 18 Monaten wird die Stellungnahme des wissenschaftlichen Ausschusses für Risikobeurteilung (RAC) an die EU-Kommission übergeben. Diese erstellt einen entsprechenden Verordnungsentwurf zur Anpassung der CLP-Verordnung (Verordnung zur Anpassung an den technischen Fortschritt, ATP).

Quelle und weitere Informationen [Extern]:
Bundesinstitut für Risikobewertung, Presseinformationen vom 26.05.2025

CORRECTIV-Recherche: Kaum Einschränkungen beim Wasserverbrauch der Industrie

Eine CORRECTIV-Umfrage hat ergeben, dass die Bundesländer die Wasserentnahme durch die Industrie trotz zunehmender Dürre nicht einschränken. Weder würden Entnahmemengen reduziert, noch Preise so erhöht, dass große Nutzer zum Sparen motiviert würden. Während Bürgerinnen und Bürger teils drastisch Wasser sparen müssten, bleibe der industrielle Zugriff auf Grund- und Flusswasser vielerorts unreguliert.

Quelle und weitere Informationen [Extern]:
Correctiv, Meldung vom 05.06.2025

UBA-Studie zu Auswirkungen Erneuerbarer Energien auf den Wasserhaushalt

Die Nutzung erneuerbarer Energien hat positive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Gewässer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) durchgeführt wurde und deren Ergebnisse nun veröffentlicht wurden.

Die Untersuchung basiert auf Szenarien zum Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland und berücksichtigt sowohl technische Entwicklungen als auch klimatische Einflüsse. Demnach führt der geplante Rückgang thermischer Kraftwerke und der damit verbundene Rückgang der Kühlwassereinsätze zu einer Entlastung der Gewässer hinsichtlich Wasserentnahme und Temperaturbelastung. Insgesamt sei der Wasserbedarf erneuerbarer Energien im Vergleich zu konventionellen Anlagen deutlich geringer. Der Wasserhaushalt der Gewässer werde sich durch den Ausbau erneuerbarer Energien in Zukunft nur dann verschlechtern, wenn große Flächen für die Bewässerung von Energiepflanzen mit Oberflächenwasser genutzt werden oder die tiefe Geothermie mit wasserintensiver Kraftwerks- und Kühltechnologie großflächig ausgebaut wird.

Aufgrund begrenzter Datenverfügbarkeit lasse sich der spezifische Wasserbedarf erneuerbarer Energien derzeit jedoch nicht zuverlässig quantifizieren. Die Studie wurde im Zeitraum 2018 bis 2020 erstellt und ist in der Publikationsreihe „Texte” des Umweltbundesamts unter der Nummer 64/2025 erschienen.

Quelle und weitere Informationen [Extern]:
Umweltbundesamt, Texte 64/2025

AGFW, BDEW, DVGW, DWA, RBV und VDE vereinbaren neue Kooperation zur beruflichen Qualifizierung in der Energie- und Wasserwirtschaft

Laut einer Mitteilung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) haben die Verbände AGFW, BDEW, DVGW, DWA, RBV und VDE eine neue Vereinbarung zur beruflichen Qualifizierung in der Energie- und Wasserwirtschaft geschlossen. Ziel des Gremienverbunds ist es, bestehende Kooperationen zu vertiefen und durch zusätzliche Partner und Themenfelder zu erweitern. Die Verbände wollen ihre Qualifizierungsangebote besser vernetzen, die Sichtbarkeit von Abschlüssen erhöhen und den Praxisbezug stärken. Vorgesehen sind unter anderem ein regelmäßiger fachlicher Austausch, gemeinsame Kommunikation, abgestimmte Datenerhebungen sowie die Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen. Der Gremienverbund sucht zudem interessierte ehrenamtliche Mitwirkende aus den Vereinen, die sich mit Ideen in die Weiterentwicklung der beruflichen Fortbildung einbringen möchten.

Quelle und weitere Informationen [Extern]:
DVGW, Meldung vom 28.05.2025

Bewerbungsaufruf: KUMAS-Leitprojekt 2025

Das KUMAS UMWELTNETZWERK ruft zur Bewerbung um das Prädikat „KUMAS-Leitprojekt 2025“ auf. Ausgezeichnet werden wasserwirtschaftlich relevante Innovationen mit besonderer Umweltkompetenz. Laut KUMAS zählen unter anderem Ressourceneffizienz, Klimaschutz und Gestaltungsqualität zu den Bewertungskriterien. Bewerbungen oder Vorschläge können bis zum 31. August 2025 eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie auf der externen Webseite des KUMAS Umweltnetzwerks.

Förderaufruf des Bundesumweltministeriums: Klimaanpassung und Natürlicher Klimaschutz in Kommunen

Das Bundesumweltministerium richtet seinen aktuellen Förderaufruf gezielt an Kommunen. Gefördert wird die Erarbeitung von Konzepten zur nachhaltigen Klimaanpassung und zum Natürlichen Klimaschutz durch Klimaanpassungsmanager*innen (Förderschwerpunkt A.1). Kommunen können Zuschüsse von bis zu 90 % dieser Kosten erhalten. Die Förderung zielt darauf ab, integrierte Konzepte zu entwickeln, die Klimaanpassung, natürlichen Klimaschutz und die Stärkung der Biodiversität miteinander verbinden – insbesondere durch naturbasierte Lösungen. Anträge können noch bis 15. August 2025 gestellt werden. Die Mittel stammen aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK). Weitere Informationen sind über die ZUG gGmbH abrufbar.

Quelle und weitere Informationen [Extern]:
BMUKN, Meldung vom 07.04.2025

Exzellenzinitiative Klimaschutz-Unternehmen öffnet Bewerbungsverfahren

Die Exzellenzinitiative Klimaschutz-Unternehmen sucht neue Mitglieder. Unternehmen aller Branchen und Größen, die Klimaschutz, Umweltschutz oder Klimaanpassung als strategisches Ziel verfolgen, können sich bis zum 31. August 2025 bewerben. Ziel ist ein Netzwerk von Vorreitern, die mit Best-Practice-Beispielen zeigen, wie betriebliches Engagement für Klimaschutz Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Nach einem Online-Check entscheidet ein Expertengremium über die Aufnahme. Erfolgreiche Bewerber werden bei einer Veranstaltung ausgezeichnet.

Weitere Informationen [Extern]: https://www.klimaschutz-unternehmen.de/mitglied-werden/

AöW-Schnuppermitgliedschaft für Unternehmen in der öffentlichen Wasserwirtschaft

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Entdecken Sie unsere Arbeit: Nutzen Sie die beitragsfreie Schnuppermitgliedschaft für Unternehmen, Betriebe und Verbände aus der öffentlichen Wasserwirtschaft. Mit Stimmrecht und einer Laufzeit von 12 Monaten endet die Mitgliedschaft automatisch. Eine ideale Gelegenheit, unsere politische Arbeit kennenzulernen und uns aktiv zu unterstützen.

Näheres: https://aoew.de/ueber-uns/mitglied-werden/

AöW auf LinkedIn

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Wir sind stetig dabei unsere Social Media Präsenz auszubauen, um Sie mit den wichtigsten Informationen über die AöW-Aktivitäten zu versorgen.

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Neues von AöW-Mitgliedern

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StEB Köln startet Tunnelbau für neuen Rheindüker

Mit einer symbolischen Maschinentaufe feierten die Stadtentwässerungsbetriebe Köln am 21. Mai 2025 den Beginn des Tunnelbaus für den neuen Rheindüker zwischen den Stadtteilen Stammheim und Niehl. Der sogenannte Rheindüker leitet das Abwasser aus dem linksrheinischen Köln unter dem Rhein hindurch zum rechtsrheinischen Großklärwerk Köln-Stammheim. Dieses reinigt über 80 Prozent des Kölner Abwassers. Die bisherigen Leitungen stammen aus dem Jahr 1928 und sind den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Die StEB Köln investieren daher rund 110 Millionen Euro in den Ersatzneubau. StEB Köln, Meldung vom 21.05.2025


Stadt Freiburg entwickelt Starkregenrisikomanagement

Auf die sich häufenden Extremwetterereignisse reagiert die Stadt Freiburg mit einem Starkregenrisikomanagement, das anhand eines Leitfadens vom Land erarbeitet wird. Um den Bürgerinnen und Bürgern eine gute Vorsorge zu ermöglichen, hat die Stadt durch Experten bereits im vergangenen Jahr Starkregengefahrenkarten erarbeiten lassen, die aufzeigen, wohin das Wasser im Ernstfall abfließt. Begleitend zu der Veröffentlichung der Karten wird es für die Bürgerinnen und Bürger Informationsveranstaltungen geben.
Nach Veröffentlichung der Karten wird die 2. Phase des Starkregenrisikomanagements starten. In der Risikoanalyse wird die Gefährdung für besonders sensible Infrastruktur analysiert und im Detail betrachtet, um dann in Phase 3 Handlungskonzepte zur Verbesserung des Schutzes ausarbeiten zu können. Stadt Freiburg, Meldung vom 04.06.2025

Radio-/TV-Beiträge zu Wasserthemen

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In diesem Rundbrief können wir folgende Beiträge empfehlen (abrufbar in den externen Online-Mediatheken):

Wir möchten Sie über TV- und Radioberichte zu Wasserthemen ständig informieren. Wenn Sie Empfehlungen zu Sendungen haben, die online abrufbar sind, bitten wir um eine kurze Information an die AöW-Geschäftsstelle (info@aoew.de).

Veranstaltungshinweise

  • 23.06.2025, Neuss
    Resilience Expo
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  • 23.-25.06.2025, Trier
    13. Trierer SummerSchool zum Wasserwirtschaftsrecht
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  • 26.06.2025, online
    IWW-Kolloquium „PFAS – Aktueller Stand zu Einträgen, Entfernung und Regulatorik“
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  • 25.07.-02.08.2025, Augsburg
    Festival Water & Sound 2025
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  • 08.-09.09.2025, Köln
    23. Kölner Kanal und Kläranlagen Kolloquium
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  • 17.+18.09.2025, Paderborn
    7. Westfälische Trinkwassertagung
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  • 27.-29.10.2025, Bonn
    6th Global Water Operators’ Partnerships Congress
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  • 12.11.2025, Nürnberg
    Wärme- und Energietransformation von Kommunen und Industrie
    Externer Link
  • 18.-21.11.2025, Freiburg
    WaterXChange - Expo & Conference
    Externer Link
Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft e.V.
Invalidenstr. 91, 10115 Berlin
Postfach 40534, 10063 Berlin
Tel.: 0 30 / 39 74 36 06
Fax: 0 30 / 39 74 36 83
E-Mail: info(at)aoew.de
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