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RUNDBRIEF Nr. 12

11.12.2020

Sehr geehrte*r Leser*in,

herzlich willkommen zum AöW-Rundbrief 12/2020. Zum letzten Mal in diesem Jahr informieren wir über aktuelle Branchenthemen. Wir freuen uns über Feedback und wünschen eine interessante Lektüre.

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für Ihr Vertrauen und die Zusammenarbeit bedanken. In dieser so herausfordernden Zeit wünschen wir Ihnen erholsame Advents- und Weihnachtstage sowie Gesundheit und viel Glück im kommenden Jahr.

Ihr Team der AöW-Geschäftsstelle
Kirsten Arp, Anja Kutzsch und Dr. Durmus Ünlü

Umweltausschuss des Europäischen Parlaments stimmt für die Einigung zur Trinkwasser-RL und fordert Einhaltung der WRRL

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Laut Pressemitteilung des Europäischen Parlaments vom 1.12.2020 billigte der Umweltausschuss dem Verhandlungsergebnis über die Trinkwasserrichtlinie zu und nahm eine Entschließung an, in der die konsequente Umsetzung der EU-Gesetzgebung gefordert wird. Die abschließende Abstimmung im Plenum ist für den 15.12.2020 geplant.

Während die Abgeordneten der Einschätzung der Kommission zustimmen, dass die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zweckmäßig ist und nicht überarbeitet werden sollte, bedauern sie stark, dass die Hälfte der Wasserkörper in der EU immer noch nicht in gutem Zustand ist und dass die Ziele der WRRL noch nicht erreicht wurden. Dies sei vor allem auf die unzureichende Finanzierung, die besonders langsame Umsetzung und die unzureichende Durchsetzung zurückzuführen. Das Vorsorge- und das Verursacherprinzip würden nicht richtig umgesetzt, und viele Mitgliedsstaaten nutzten die Ausnahmeregelungen zu weitreichend. Die Ziele der WRRL müssten besser in die sektoralen Politiken integriert werden, insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft, Verkehr und Energie, damit sie vollständig mit der WRRL in Einklang stehen und alle Oberflächen- und Grundwasser bis spätestens 2027 einen "guten Zustand" erreichen. Außerdem werden die Mitgliedsstaaten aufgefordert, den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zu reduzieren. Zusätzliche Maßnahmen in Bezug auf Chemikalien und Schadstoffe, Wasserpreispolitik, Wasserkraft und die Behandlung von kommunalem Abwasser seien notwendig, so die Abgeordneten.

Quelle und weitere Informationen:
Europäisches Parlament, MEPs approve deal on tap water and demand that EU water legislation be respected, 01.12.2020

Agenda 2030 - Wo steht die Welt? 5 Jahre SDGs - eine Zwischenbilanz

Agenda 2030 - Wo steht die Welt? 5 Jahre SDGs - eine Zwischenbilanz
Der neuste Report des Global Policy Forums bietet - als SDG-Handbuch - grundlegende Analysen zum Stand des Umsetzungsprozesses in Deutschland und der Welt sowie wesentliche Zahlen, Fakten und Fallbeispiele zu jedem der SDGs. Die Analyse zu SDG 6 (Wasser) befasst sich kurz zusammenfassend mit Themen wie Wasserprivatisierung, Zugang zu sauberem Trinkwasser und zur Sanitärversorgung, Wasserökosysteme, Wasserknappheit, Wasserfußabdruck und zu der anstehenden Nationalen Wasserstrategie.

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The Future is Public - Auf dem Weg zu demokratischer Eigenverantwortung für öffentliche Dienstleistungen

The Future is Public - Auf dem Weg zu demokratischer Eigenverantwortung für öffentliche Dienstleistungen
Das Buch zeigt auf, dass öffentliche Dienste angesichts der Klimakatastrophe, zunehmender Ungleichheiten und wachsender politischer Unruhen wichtiger denn je sind. Da die Privatisierung scheitert, wählt eine wachsende internationale Bewegung die (Re-)Kommunalisierung als ein Schlüsselinstrument zur Neudefinition des öffentlichen Eigentums für das 21. Jahrhunderts.

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Zulassung von Pestizid-Wirkstoffen

Europäische Ombudsfrau zur Zulassungspraxis der EU

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Ombudsfrau Emily O’Reilly hat der Europäischen Kommission Vorschläge unterbreitet, um den Prozess der Zulassung von Pestizid-Wirkstoffen zu verbessern. Sie forderte die Kommission auf, Wirkstoffe nur für Verwendungen zuzulassen, die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als sicher bestätigt wurden; eine Erklärung ihrer Zulassungen von Wirkstoffen in einer für die Öffentlichkeit leicht verständlichen Sprache zu veröffentlichen; und das Verfahren der bestätigenden Daten mit besonderer Zurückhaltung anzuwenden.

Die Vorschläge sind das Ergebnis von zwei Untersuchungen zu diesem Thema. PAN Europe, eine NGO, hatte sich 2013 und 2015 an die EU-Bürgerbeauftragte gewandt.

Als ein Beispiel für eine Substanz, die von der Kommission nach dem Verfahren der bestätigenden Daten genehmigt wurde, wird ein Fall genannt, in dem der Antragsteller keine ausreichenden Daten über die Auswirkungen der Substanz auf Oberflächen- und Grundwasser vorgelegt hatte. Die Substanz wurde unter der Bedingung genehmigt, dass zu einem späteren Zeitpunkt weitere Daten vorgelegt werden.

Laut der Pressemitteilung der Bürgerbeauftragten habe die Von der Leyen-Kommission zugesagt, Maßnahmen zu ergreifen, um den Gesamteinsatz chemischer Pestizide und die von ihnen ausgehenden Risiken bis 2030 um 50% zu reduzieren. Die Bürgerbeauftragte ersuchte die Kommission, ihren Vorschlägen in zufriedenstellender Weise nachzukommen.

Quelle und weitere Informationen:
Die Europäische Ombudsfrau, Mitteilung v. 2.12.2020, Ombudsman asks Commission to improve approval process for substances in pesticides

PAN-Studie: Dramatischer Anstieg der globalen Pestizidvergiftungen

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In der Studie belegen Wissenschaftler*innen, dass unbeabsichtigte Pestizidvergiftungen seit der letzten globalen Bewertung vor 30 Jahren weltweit dramatisch zugenommen haben. Nach Auswertung verfügbarer Vergiftungsdaten aus Ländern auf der ganzen Welt kommen die Forscher*innen zu dem Schluss, dass es jedes Jahr rund 385 Millionen Fälle akuter Pestizid-Vergiftungen gibt, gegenüber geschätzten 25 Millionen Fällen im Jahr 1990. Umgerechnet bedeute dies, dass etwa 44 Prozent der in der Landwirtschaft tätigen Weltbevölkerung – 860 Millionen Landwirt*innen und Landarbeiter*innen – jedes Jahr mindestens eine Vergiftung erleiden.

Die Publikation mit dem Titel „The global distribution of acute unintentional pesticide poisoning: estimations based on a systematic review“ (Die globale Verteilung akuter unbeabsichtigter Pestizidvergiftungen: Schätzungen auf Basis einer systematischen Überprüfung) wurde in der Fachzeitschrift BMC Public Health veröffentlicht. Sie ist die erste globale Schätzung dieser Art seit einer Auswertung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1990.

Quelle und weitere Informationen:
PAN Germany, Meldung vom 09.12.2020

UBA: Interaktive Nitrat-Karte gestartet

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Das UBA hat Anfang Dezember eine interaktive Nitrat-Karte gestartet. Sie enthält Informationen zu den mittleren Nitratkonzentrationen an den einzelnen Messstellen. Innerhalb der Karte besteht für jede einzelne Messstelle die Möglichkeit, Detailinformationen individuell anzuzeigen. Zusätzlich können die Jahresmittelwerte jeder Messstelle in verschiedenen Formaten heruntergeladen werden. Auch wird der Gesamtdatenbestand aller Messstellen in einer einfachen Datenstruktur zum Download angeboten.

Die Kartenanwendung finden Sie unter folgendem Link

Quelle und weitere Informationen:
Umweltbundesamt, Meldung vom 03.12.2020, UBA startet interaktive Nitrat-Karte

Podcast-Empfehlung: „Abwassertalk“

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Bei der Podcast-Reihe von Klaus Jilg und Daniel Jehring ist Abwasser das Thema. In diesem Podcast wird über aktuelle Themen, den Stand der Technik sowie den Stand der Wissenschaft in der Siedlungswasserwirtschaft gesprochen. Dabei kommen immer wieder Gäste und Experten aus den verschiedenen Bereichen der Abwasserwirtschaft zu Wort.

Quelle: https://abwassertalk.podigee.io/about
Zum Podcast „Abwassertalk“: https://abwassertalk.podigee.io
Auch auf YouTube auf Kanal „Klaus Jilg UNITECHNICS“: https://www.youtube.com/user/KJilgUnitechnics/videos

EU-Konsultation: Verwendung von Klärschlamm in der Landwirtschaft

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Die EU-Kommission hat eine Konsultation über das Thema „Verwendung von Klärschlamm in der Landwirtschaft“ gestartet. Die EU-Vorschriften (Richtlinie 86/278) sollen sicherstellen, dass die Verwendung von Klärschlamm in der Landwirtschaft der Umwelt, den Tieren und dem Menschen nicht schadet. Die vor 30 Jahren angenommene Richtlinie werde den aktuellen Bedürfnissen und Erwartungen nicht mehr gerecht, beispielsweise in Bezug auf die ordnungsgemäße Regelung von in Schlamm enthaltenen Schadstoffen („neue Kontaminanten“ wie Arzneimittel und Mikroplastik).

Bis zum 5. März 2021 können sich Bürgerinnen und Bürger sowie interessierte Kreise an der Konsultation beteiligen:
EU-Kommission, Verwendung von Klärschlamm in der Landwirtschaft – Bewertung

EU-Konsultation zu Null-Schadstoff-Aktionsplan

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Die EU-Kommission will verhindern, dass Luft, Wasser und Boden weiter verschmutzt werden und bittet in Vorbereitung ihres „Null-Schadstoff“-Aktionsplans Bürgerinnen und Bürgerinnen und Interessenvertreter bis zum 10. Februar 2021 um ihre Beiträge.

Quelle und weitere Informationen:

Europäische Kommission | Vertretung in Deutschland, Meldung v. 12.11.2020, Ihre Meinung zum Null-Schadstoff-Aktionsplan ist gefragt

Zur Konsultation: EU Action Plan Towards a Zero Pollution Ambition for air, water and soil

Bewerbungsphase: Leuchtturmprojekt Umweltcluster Bayern

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Der Umweltcluster Bayern hat es sich zur Aufgabe gemacht, visionäre Technologien zu fördern. Das Prädikat „Umweltcluster Leuchtturmprojekt“ zeichnet ein Projekt aus, das einen vorbildlichen Beitrag zur Entwicklung der Umwelttechnologie in Bayern leistet und national, wie auch international ein Zeichen setzt. Ein Leuchtturmprojekt zeigt Entwicklungsrichtungen auf und zeugt von unternehmerischem Mut und visionärem Denken.
Teilnahmeberechtigte Bewerber*innen sind Unternehmen, Planer*innen, Kommunen und Konsortien (z.B. Kommunen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen), welche die Entwicklung des Projekts leiten und organisieren.

Quelle und weitere Informationen:
UmweltCluster Bayern, Leuchtturmprojekt: Informationen, Bewerbungsunterlagen und Teilnahmebedingungen

Neues von den AöW-Mitgliedern

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Die AöW-Geschäftsstelle hat den Rundbrief um eine neue Rubrik erweitert. Wir berichten regelmäßig über die wichtigsten Neuigkeiten der AöW-Mitglieder: innovative Projekte, wichtige technische oder organisatorische Neuerungen, Kampagnen, neue Führungskräfte…
Wenn Sie Ihre Themen und Meldungen mit den Kolleginnen und Kollegen in der AöW teilen möchten, bitten wir um eine kurze Information an die AöW-Geschäftsstelle (info@aoew.de).

Umweltanalytik Nürnberg (SUN): Projekt „Kläffizient“ gestartet

Der Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik der FAU koordiniert das Projekt „Kläffizient“, mit dem das Potential von Klärwerken als Strom- und Gasanbieter auf dem Energiemarkt simuliert und experimentell erforscht wird. Das dreijährige Projekt, an dem die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN) und die eta Energieberatung GmbH beteiligt sind, startete im Oktober 2020. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit ca. 400.000 Euro gefördert. Extern | 30.11.2020:
Weitere Informationen (Extern)

Ruhrverband/ Stadtwerke Soest: Kooperation Regionalstrom

Der Regionalstrom der Stadtwerke Soest bekommt zum 1. Januar 2021 weiteren Zuwachs auf der Erzeugerseite. Mit dem Jahreswechsel stehen dann rund 30 Anlagen zur Verfügung. Die neuen Anlagen, die aus erneuerbaren Energien Strom erzeugen, werden nach und nach auf der Regionalstrom-Plattform eingestellt. Aktuell besteht das Angebot aus regionalen Windkraft- und PV-Anlagen. Im neuen Jahr kommt ab Februar mit der Wasserkraftanlage des Ruhrverbandes am Nebenkraftwerk der Möhnetalsperre eine weitere Erzeugungsart dazu. Sie steht ganzjährig planbar zur Verfügung und stellt damit das Angebot auf eine noch breitere Basis. Darüber hinaus wächst die verfügbare Menge des Regionalstroms dadurch deutlich an. Extern | 08.12.2020:
Weitere Informationen (Extern)

Wasserverband Eifel-Rur/ RWTH Aachen University: Forschungsprojekt „DemO3AC“ erfolgreich beendet

Der Verband stellte am 11. November 2020 gemeinsam mit seinen Projektpartnern, erste spannende Forschungsergebnisse vor. Seit Januar 2018 werden auf der WVER-Kläranlage Aachen-Soers Spurenstoffe im Abwasser, wie zum Beispiel Reinigungs- oder Arzneimittelrückstände, mit Ozon eliminiert. Oberstes Ziel war, den Nutzen einer Ozonanlage für die Abwasserreinigung und das Gewässer zu bewerten. Vor Inbetriebnahme der Ozonanlage wurde deshalb der Ist-Zustand im Einleitgewässer „Wurm“ dokumentiert, um dann in der zweiten Projektphase, mögliche Auswirkungen auf die aquatischen Lebenszusammenhänge im Gewässer feststellen zu können. Zudem wollte man die Ozonanlage verfahrenstechnisch optimieren. Extern | 11.11.2020:
Weitere Informationen (Extern)

Radio-/TV-Beiträge zu Wasserthemen

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In diesem Rundbrief können wir folgende Beiträge empfehlen (abrufbar in den externen Online-Mediatheken):


Wir möchten Sie über TV- und Radioberichte zu Wasserthemen ständig informieren. Wenn Sie Empfehlungen zu Sendungen haben, die online abrufbar sind, bitten wir um eine kurze Information an die AöW-Geschäftsstelle (info@aoew.de).

Veranstaltungshinweise

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Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft e.V.
Reinhardtstr. 18a
10117 Berlin
Tel.: 0 30 / 39 74 36 06
Fax: 0 30 / 39 74 36 83
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