Rekommunalisierungen in der Aufgabenerfüllung zur Daseinsvorsorge und insbesondere bei der Wasserwirtschaft liegen im Trend. In den Jahren 2000 bis 2015 wurden 235 Fälle von Rekommunalisierung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in 37 Staaten festgestellt. Nach drei Jahrzehnten enorm negativer Auswirkungen, wie Preissteigerungen, Standardabsenkung und Investitionsvermeidung, die den kurzfristigen Gewinninteressen privater Unternehmern geschuldet waren, schließen viele Städte, Regionen und Staaten das Kapitel der Privatisierung von Wasser. Bürger und Bürgerinnen auf der ganzen Welt fordern die Kontrolle über die Wasserdienstleistungen ein.

Unterdessen ist von vielen Akteuren in der Branche erkannt worden, dass die Vorzüge und Überlegenheit einer öffentlich verantworteten Aufgabenerfüllung auf der Hand liegen. „Sicher, gut und günstig durch die öffentliche Hand“ ist das Leitmotiv von den Zweckverbänden, Eigenbetrieben und Eigengesellschaften. Davon profitieren die Verbraucher, die regionale Wirtschaft und nicht zuletzt die Umwelt.
AKTUELLE BEITRÄGE ZUM THEMAThe Future is Public – Auf dem Weg zu demokratischer Eigenverantwortung für öffentliche Dienstleistungen
Transnational Institute and co-publishers
Das Buch zeigt auf, dass öffentliche Dienste angesichts der Klimakatastrophe, zunehmender Ungleichheiten und wachsender politischer Unruhen wichtiger denn je sind. Da die Privatisierung scheitert, wählt eine wachsende internationale Bewegung die (Re-)Kommunalisierung als ein Schlüsselinstrument zur Neudefinition des öffentlichen Eigentums für das 21. Jahrhunderts.
Die Zukunft unseres Wassers in öffentlicher Hand – Globale Erfahrungen mit Rekommunalisierung
Übersetzt von Christa Hecht
Bucherfolg aus 2015 „Our public water future“ nun auch in Deutsch verfügbar.
Wasser- und Abwasserbewirtschaftung in der Hansestadt Rostock wieder in kommunaler Hand
Video zur Bilanz nach einem Jahr
Was hat’s gebracht? Rostocker Wasser- und Abwasserwirtschaft seit einem Jahr kommunal. Fotoquelle oben: https://juliaboldt.de/