Blue Communities

Die kanadischen Nonprofit-Organisation Council of Canadians hat 2011 die Initiative der Blue Communities ins Leben gerufen, um Wasser als Gemeingut zu erhalten und zu schützen. Vorsitzende der Organisation und treibende Kraft war Maude Barlow, Trägerin des Alternativen Nobelpreises (Right Livelihood Award) und heute Ehrenvorsitzende des Council of Canadians.

Städte, Gemeinden, Hochschulen und andere Institutionen, können eine Blue Community werden. Dabei verpflichten sie sich zu den Grundsätzen der Anerkennung von Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung als Menschenrecht, des Erhalts des Wassers als öffentlichem Gut und der Bereitstellung von Leitungswasser statt Flaschenwasser. Sie achten auf einen nachhaltigen Umgang mit Wasser und setzen sich dafür ein, dass Wasserversorgung und -nutzung in der öffentlichen Hand bleiben. Dazu pflegen sie einen langfristigen Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Partnern im In- und Ausland.

Weltweit gehören bereits 90 Gemeinschaften dem wachsenden Netzwerk der Blue Communities an, darunter unter anderem Vancoucer, Los Angeles, Brüssel, Cádiz und Bern.

Seit 2017 haben die Parlamente von Augsburg, Berlin, Biedenkopf, Büdingen, Freiburg im Breisgau, Hamburg, Kempten (Allgäu), Marburg, München und Neustrelitz beschlossen, die Selbstverpflichtung der Blue Communities zu beachten. Die Stadtverwaltungen haben gemeinsam mit ihren Wasserversorgern und Abwasserbetrieben die Erfüllung dieser Verpflichtungen geprüft und Maßnahmen für weitere Maßnahmen eingeleitet. In allen Städten gibt es zusätzlich Initiativen, die diese Verpflichtung und auch viele unterschiedliche Aktivitäten rund um Wasser unterstützen. Seit 2021 sind die Philipps-Universität Marburg die erste Universität in Deutschland und 2022 das Wolfgang-Ernst Gymnasium in Büdingen die erste Schule weltweit Blue Community.

Blue Communities
 – verstehen Wasser als öffentliches Gut
– unterstützen die Umsetzung der Menschenrechte auf Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung
– gehen schonend mit den Wasserressourcen  um
– setzen sich für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in öffentlicher Hand ein
– fördern die Nutzung von Leitungswasser statt Flaschenwasser
– und unterstützen andere Länder dabei, eine funktionierende öffentliche Trinkwasserversorgung bereitzustellen

Die AöW unterstützt in Deutschland die Initiative „Blue Community“. Auf lokalen Initiativen von AöW-Mitgliedern haben sich bereits Städte und Gemeinden zu den Prinzipien der Blue Communities bekannt. Dazu gehören die Städte Augsburg, Freiburg im BreisgauMarburgKempten und München.

AKTUELLE BEITRÄGE ZUM THEMA

Bericht von der Jahreskonferenz der AöW in Freiburg im Breisgau am 27.04.2023

Lesen Sie hier den Bericht zur AöW-Jahreskonferenz „Brücken für die Belange des Wassers – Übergreifend denken und lokal handeln am Beispiel Freiburgs und anderer Betriebe der öffentlichen Wasserwirtschaft“, die am 27. April 2023 in Freiburg im Breisgau – eines der Gründungsmitglieder der AöW – stattfand.

AöW-Pressemitteilung: Internationale Wasseraktivistin Maude Barlow zu Besuch in Deutschland

AöW-Präsident Prof. Scheuer: „Es ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, dass sich weitere Gemeinschaften der Blue Community Initiative anschließen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Themen Ukraine-Krieg, Klimawandel und Pandemie haben die Menschenrechte auf sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung eine besondere Bedeutung. Wir haben eine Verantwortung auch gegenüber den nächsten Generationen – die nachhaltige Gemeinwohlorientierung in öffentlicher Hand muss im Fokus stehen.“