GENF , den 11. Dezember 2020. Pedro Arrojo-Agudo, UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung, äußerte sich besorgt über die Schaffung der weltweit ersten Terminbörse für Wasser. Er sagte, dies könnte zu Spekulationen einladen, wie es sie mit anderen Rohstoffen wie Gold und Öl gibt.
Hintergrund ist, dass die CME Group den weltweit ersten Wasser-Terminkontrakt zum Handel freigegeben hat. Der neue Wasser-Terminkontrakt ermöglicht es Käufern und Verkäufern, einen festen Preis für die Lieferung einer festgelegten Wassermenge an einem zukünftigen Zeitpunkt zu vereinbaren.
„Man kann Wasser keinen Wert beimessen, wie man es bei anderen gehandelten Gütern tut. Wasser gehört allen und ist ein öffentliches Gut. Es ist eng mit unser aller Leben und Lebensgrundlage verbunden und ein wesentlicher Bestandteil der öffentlichen Gesundheit“ erklärte Pedro Arrojo-Agudo und wies darauf hin, wie wichtig der Zugang zu Wasser im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie ist.
Zur Pressemeldung des UN-Sonderberichterstatters vom 11.12.2020 [Extern] https://www.ohchr.org/EN/NewsEvents/Pages/DisplayNews.aspx?NewsID=26595&LangID=E
Maude Barlow und Vandana Shiva lehnen Vermarktung von Wasser und seinen Verkauf auf dem freien Markt ab
Die weltbekannten Wasseraktivisten Maude Barlow und Vandana Shiva forderten in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass Menschen überall und in allen Regierungen die Vermarktung von Wasser und seinen Verkauf auf dem freien Markt ablehnen und anerkennen, dass Wasser ein öffentliches Gut und ein Menschenrecht in Recht und Praxis für alle Zeiten ist. Sie erklärten weiter, dass dem Planeten das zugängliche saubere Wasser ausgehe, weil Menschen es verschmutzt, überextrahiert, umgeleitet, aufgestaut und schlecht verwaltet haben. Zu lange sei das Wasser als Ressource für unseren Profit und unsere Bequemlichkeit angesehen und nicht als das wesentliche Element für alles Leben, das wir schützen müssen. Private Unternehmen und Investoren haben Wasser bereits durch die Privatisierung von Wasserdienstleistungen, die Mineralwasserindustrie, Land- und Wasserraub und Wasserrechte für die Rohstoffindustrien wie Energie und Bergbau zur Ware gemacht, so die beiden Umweltaktivistinnen. Tatsächlich sei das chemiebasierte und wasserintensive Modell der industriellen Landwirtschaft in Kalifornien und vielen anderen Teilen der Welt ein Haupttreiber der Wasserkrise. Kommerzialisierung von Wasser sei nicht die Lösung. Der Schutz und der Erhalt von Wasser und dessen gerechte Verteilung sind ökologisch notwendig und ein Gebot der Gerechtigkeit, damit das Recht aller Menschen und Lebewesen auf Wasser gewährleistet wird. Die Allgemeine Erklärung zu den Rechten von Mutter Erde stelle klar, dass Wasser und Natur inhärente Rechte haben. Die vorgeschlagene Vermarktung von Wasser würde gegen dieses Versprechen verstoßen.
Quelle und weitere Informationen: The Blue Planet Project, Mitteilung vom 18.01.2020, Vandana Shiva and Maude Barlow Decry Move to Trade in Water Futures, https://www.blueplanetproject.net/index.php/vandana-shiva-and-maude-barlow-decry-move-to-trade-in-water-futures/