Großbritannien: Renationalisierung und Rekommunalisierung privatisierter Dienstleistungen in Diskussion

Juni 2017. Die Privatisierung von öffentlichen Dienstleistungen war eines der wichtigen Wahlkampfthemen in Großbritannien. Mit der Kampagne „We own it“ wurde die Rückgängigmachung von fehlgeschlagenen Privatisierungen der letzten 30 Jahre gefordert.

Auch aus der Wissenschaft wurden die Forderungen mit Zahlen gestützt. In einer kürzlich erschienenen Studie von David Hall und Kate Bayliss mit dem Titel „Bringing water into public ownership: costs and benefits“ wurden die Kosten und Nutzen einer öffentlichen statt privaten Wasserversorgung in England herausgearbeitet. Demnach sind die Preise seit der Privatisierung vor 28 Jahren stark gestiegen und lagen 2016 um 40 % über den Steigerungen nach der allgemeinen Inflationsrate. Geschätzt wird, dass durch den Wegfall von Dividenden-Zahlungen bei Rekommunalisierung 1,8 Milliarden Pfund pro Jahr Kosten eingespart werden könnten. Insgesamt könnte demnach jeder Haushalt rund 100 Pfund pro Jahr einsparen.

David Hall und Kate Bayliss, Mai 2017, Bringing water into public ownership: costs and benefits, Technical Report, Public Services International Research Unit (PSIRU), London