Position

AöW-Positionspapier zur Reduktion von Mikroschadstoffen und deren Finanzierung veröffentlicht

Die AöW hat am 7. November 2019 ein Positionspapier zu anthropogenen Spurenstoffen veröffentlicht: Rückstände von Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln, Bioziden, Duftstoffen und anderen anthropogenen Stoffen können schon in geringen Konzentrationen Wirkungen auf die aquatische Umwelt haben und in Gewässern nachgewiesen werden. Aus Gründen des vorsorgenden Schutzes der Grund- und Oberflächengewässer besteht aus Sicht der AöW Handlungsbedarf.

Die AöW sieht in der Vermeidung der Einträge von Spurenstoffen in den Wasserkreislauf eine dringende Notwendigkeit. Erst wenn eine Vermeidung nicht greift, ist eine Verminderung anzustreben. Um das Ziel von möglichst unbelasteten Gewässern zu erreichen, bedarf es koordinierter und nachvollziehbarer Anstrengungen aller Beteiligten. Dazu zählen die Gesetzgeber, die Hersteller, Händler, Verbraucher und die Landwirtschaft
ebenso wie die Akteure der Wasserwirtschaft. Dabei muss der Life-Cycle für jedes Produkt und alle relevanten Stoffe und Stoffgemische durchdacht werden, bevor sie auf den Markt kommen.

Eine reine „End-of-the-Pipe-Strategie“, die alle Verminderungsmaßnahmen der Wasserwirtschaft aufbürdet, entspricht nicht dem umweltpolitischen Grundsatz des Vorsorgeprinzips (Vermeidung vor Verminderung). Zudem können die Minderungsmaßnahmen der Wasserwirtschaft mit der Entwicklung neuer Stoffe und Belastungen nicht Schritt halten, darüber hinaus ist systembedingt nur ein Teil der Spurenstoffe mit „Endof-
the-Pipe“-Technologien zu entnehmen.